14 – Walking to Memphis….

Der Reelfoot Lake ist ein Geheimtip. Also nicht weitersagen. Heute morgen hat der Wind den See aufgewellt, die Angler sitzen mit ihren Coffee-Mugs in den Wohnwagen und warten ab. Man hat Zeit. Ein Faltcaravan mit Klimaanlage ist für uns ein Novum und wir bewundern ihn ausgiebig.

Wir frühstücken gemütlich und fahren hinauf nach Walnut Log. Den Tipp haben wir vom Camground Host, der – seit Jahren mit seinem Campingstuhl fest verwachsen – am Lagerfeuer nach Newbies wie uns Ausschau hält.
Dort oben kommen sonst nur selten Fremde hin.

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Ohne Pickup ist man hier ein Niemand.

Da man zum Angeln hier keinen Angelschein mit entsprechender Prüfung benötigt, wachsen schon mal seltsame Früchte auf den Bäumen:

 

Das Angelboot ist hier fester Bestandteil einer jeden baby shower party. Ach ja: Hosenträger. Ganz wichtig hier in der Nord-Westecke von Tennessee.
Daß wir nun in einem Landstrich angekommen sind, wo man im Notfall keinesfalls 911 anruft, zeigen die Straßenschilder.

Auf dem Flohmarkt in Tiptonville kommen wir mit einem Ehepaar ins Gespräch. Sie entschuldigen sich, daß sie hier nur Munition verkaufen. Der Flohmarkt findet auf Land des Bundesstaates statt, daher dürfen sie hier keine Waffen anbieten. Er hat aber gut 20 Stück im Auto, falls wir Interesse haben.

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Die Flußlandschaft is eher sumpfig, wir weichen etwas nach Osten aus.

Deyersburg überzeugt uns nicht, und wir nutzen ein Stück der TN 54. Nach drei Wochen betrete ich erstmals wieder einen McDonalds, der Hunger treibt uns. Bei Covington treffen wir wieder auf das Steuerrad-Zeichen und folgen der Straße nach Süd-Westen.
Wir haben uns in unser Heim gut eingelebt, alles läuft wie am Schnürchen. Die Abläufe sind ja ähnlich wie in unserem Möhrchen, selbst die Staufächer haben wir ähnlich belegt. Klasse sind die große Dusche und das bequemere Klo. Die Hängeschränke haben keinen Zwischenboden wie bei unserem, daher kann man trotz größerem Volumen wesentlich weniger darin verstauen. Der Backofen wird für frische Brötchen genutzt, Generator und Mikrowelle sind eigentlich überflüssig.

Wir schlafen gut, das Bett ist breit und die Matratze genau richtig. Wasser- und Abwassertanks sind riesig, in unserem Kofferraum könnte eine Bluesband auftreten. Alles in allem sehr bequem und trotz der Breite noch gut handhabbar.

Gut sind auch die Ver- und Entsorgungsanschlüsse, es gibt einen Anschluß ans Wassernetz, somit kann man endlos duschen, ohne den Frischwassertank zu nutzen.

Die meisten Campingplätze sind „full hookup“, d.h., man kann das Fahrzeug an ein Abwasserrohr anschließen.
Wir haben den Bible Belt betreten und haben uns von guter christlicher Countrymusik anstecken lassen.
Der Fluß ist träge und auch das ist ansteckend.

Riesige Felder und eine breite Schotterstraße. Uns kommt eine weiße Landaulet – Stretchlimousine entgegen. Hier. Mitten in der Pampa. Der ältere Herr grüßt freundlich.

Zurück auf die Interstate 51, Memphis ist nur noch ein paar Kilometer entfernt. Erneut queren wir den Fluß, auf der Westseite liegt Arkansas. Dort erwartet uns ein KOA-Platz. Wir wollen ein paar Klamotten waschen, dort gibt es Waschmaschine und Trockner. Wir beladen gleich 2 Maschinen parallel und sind mal gespannt, was dabei herauskommt.

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