Samstag -Panhandle

Manchmal haben wir einfach keine Netzverbindung. Über das Mobilnetz ist mit einem Balken nicht viel zu machen. Der Blog Host überträgt dermaßen viel internes Zeugs, wenn man sich dort einloggt, daß es schon mal sehr lange dauern kann, bis man mit seiner eigentlichen Arbeit anfangen kann.
Also….

Pensacola Beach ist, wie die meisten Orte, die wir ab dort Richtung Osten gesehen haben, rein touristisch angelegt. Lediglich der Campground, der in einem Nationalpark liegt, ist total abgeschieden und sehr ruhig.

Die Touristensaison hat noch nicht so richtig angefangen, daher bekamen wir hier ohne Anmeldung einen Platz.

Die ganze Küste hier (ab Gulfport im Westen bis zum Bald Point State Park in Florida) hat wunderschöne Strände. Das dürften mehr als 800 km Küstenlinie sein.

Natürlich mussten wir den Gulf Boulevard entlang fahren, ein Fehler, wie sich schnell herausstellte. Wir haben ziemlich oft im Stau gestanden. Eigentlich ist die Straße sehr gut ausgebaut, aber die Fahrweise der Leute ist schon manchmal mehr als merkwürdig. Ich weiß also noch nicht, wie ich dem Vermieter bei der Abschlußübergabe die Bissspuren im oberen Lenkradbereich erklären soll…
Fort Walton ist eine der größten Fliegerstützpunkte in den USA, die haben sogar einen seeeehr langen, eigenen Strandbereich. Die Generäle haben dort scheints ihre Strandvillen. Gut bewacht und für uns unzugänglich.

Angeln ist hier Volkssport, manchmal ist das schon sehr lustig.


Der Streckenabschnitt Panama City bis hinter Mexico Beach ist als „Redneck Beach“ bekannt, hier machen die Farmer aus Alabama und Georgia Ferien oder verbringen das Wochenende hier. Auch fallen hier jedes Jahr Horden von Schülern und Studenten ein, um die Frühjahrsferien (Spring Break) gebührend zu feiern. Obwohl es schöne Strandhäuser und gute Restaurants gibt, überwiegt doch eher die Ballermann-Atmosphäre.

Wir fahren manchmal parallel zur 98 durch, südeuropäisches Dörfchenflair sollte man hier jedenfalls nicht erwarten. Hinter Mexico Beach beginnt der Traum. Schöne Pfahlbauten in gepflegtem Ambiente haben ihren Preis: bei etwa 500T $ geht es los.
Port St. Joe z.B. Ist so ein schönes Örtchen.
Wir fahren zum St. Joseph State Park und bekommen trotz des Wochenendes tatsächlich noch einen schönen Platz.

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Wir genießen den Strand und die Riesenbadewanne. Einfach geradeaus schwimmen, und man kommt nach Cancun.

Pelikane segeln vorüber, immer im leichten Aufwind an der Dünenkante.

Adler fliegen hoch oben weit aufs Meer hinaus, können ihre Fischlast auf dem Heimweg kaum schleppen. Strandläufer picken irgendetwas auf, weichen den Wellenausläufern eilgen Schritts aus. Das sieht lustig aus, und wir staunen, daß sie den Wellenrythmus offensichtlich im Voraus ahnen.

Zum Abendessen heute Gratain, Hähnchenbrustfilet in Honig-Kräutermantel, dazu kalifornischen Rosé.

Die Nacht bringt seltsame Laute hervor, man fühlt sich ein bisschen wie im Urwald.

20 – Sweet Home Alabama

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Die USS Alabama, ein 210m langes Schlachtschiff aus dem Jahr 1942 liegt in Mobile, Alabama und damit zuuufällig direkt an userer Route nach Osten.

Da mich die verwendete Technik interessiert, nehmen wir uns gut drei Stunden Zeit, um das Schiff, die Flugzeugausstellung (Fluggerät der Navy) sowie das U-Boot USS Drum zu besichtigen.

Die Alabama hat eine stärkere Panzerung als die 1939 gebaute Bismarck, allerdings ist diese aufgrund schlechteren Stahls weitaus weniger widerstandsfähig als die Wotan-Panzerung des deutschen Sclachtschiffs. Auch die Geschütze waren mit 9×40,6 cm ( 8×38 cm bei der Bismarck) größer dimensioniert und wuchteten Geschosse von über einer Tonne Gewicht auf den Gegner. Die Zieleinrichtung und die Stabilisierung sind aber ungleich dürftiger.

2500 Mann Besatzung drängten sich auf so einem Koloss. Alles ist sehr gut erhalten und wird durch begeisterte Veteranen instand gehalten. Wir wohnen unfreiwillig einer Gedenkzeremonie bei. Würden wir soetwas in Deutschland veranstalten, würde die halbe Welt aufschreien ob unseres unverbesserlichen Hangs zum Militarismus.

Margit klettert mutig jede Leiter hinauf und krabbelt mit mir sogar duch das enge U-Boot. Neben den beiden Marineeinheiten finden sich hier eine Flying Fortress, ein Rosinenbomber und – für mich sehr interessant – eine Tomcat, ein B52-Bomber und das Spionageflugzeug A12 von Lockheed.

Die Zeit vergeht wie im Flug.

Aufgrund des bedeckten Himmels beschließen wir, den Abstecher nach Dauphin Island nicht zu machen und statt dessen direkt zum Pensacola Beach – genauer zum Fort Pickens – zu fahren. Hier erwartet uns der schneeweiße Sand des Golfs von Mexico und ein toller, sehr einfacher Campingplatz inmitten einer grandioser Küstenlandschaft. Es ist windig, aber ab und an kommt schon die Sonne durch. Herrlich.

Margit kommt ihren häuslichen Verpflichtungen nach und schrubbt, was das Zeug hält. Ich schaue mir die Sache aus meinem Drehsessel heraus an. Sehr ordentlich. Dem fliegenden Lappen weiche ich äußerst geschickt aus. Weiß auch nicht, was sie manchmal hat.

Seit Minneapolis begleiten uns immer wieder die Adler. Hier nisten sie unmittelbar neben unserem Stellplatz und bieten ein grandioses Schauspiel, wenn sie die Küste entlang jagen.

Ein Schauspiel

Wir haben ja schon maches Gewitter erlebt, auch im Wohnmobil. Also, wir. Im Wohnmobil. Nicht das Gewitter, das war eigentlich immer draußen. Obwohl…. 🤔🙂

Heute Nacht hatten wir den Eindruck, daß es besonders heftig und direkt über uns war. So um die 10 m über uns. Vielleicht waren’s aber auch nur 10 Fuß, wer weiß.

Das mit den Maßeinheiten ist so eine Sache hier. Unser Wohnmobil ist ein 25-Füßer. Ich hab aber vor Reisebeginn genau geguckt: Keine Füße, nur 6 Reifen!

So gegen 2:00 Uhr war dann wieder Ruhe.

Wir verlassen heute unseren Fluß, der uns so schöne, vielfältige, abwechslungsreiche Eindrücke mitgegeben hat. Vielen Dank Mississippi.

Die Kernfrage bleibt aber ungelöst: Wieso eigentlich DER Mississippi? DIE Mississ Sippi wäre doch besser. Oder es müsste heißen: Der Mistersippi.

Sind früh losgefahren, Himmel bedeckt, aber trocken. Über die Interstate 10 wäre es zwar schneller, aber wir bevorzugen die US 90 nach Osten durch die Sümpfe.

Wenn ein Autoreifen seinen Dienst quittiert, löst sich gerne die Reifendecke von der Karkasse und bleiben im wahrsten Sinne auf der Strecke. Zig dieser Reifenleichen haben wir an den Straßenrändern bewundert. Da vorn liegt eine ganz besonders dicke, dazu noch halb auf der Fahrbahn. Und hat so ein seltsames Profil auf dem Rücken: Unser erster Alligator! Graugrün und ziemlich groß. Er lässt sich von unserem Brummer nicht stören. C U later.

Die US 90 folgt der Küstenlinie des Golfs am Südende des Staates Mississippi. Die Pfahlbauten (meist Wochenenddomizile reicher Städter) sind nach dem Hurrikan wieder aufgebaut worden. Die waren halt gut versichert. Zurück bleiben die Ruinen der weniger begüterten.

Bei Gulfport beginnt endloser, weißer Strand. Pelikane haben wir bei Cairo schon gesehen, hier haben sie ihr Zuhause. Villen, soweit das Auge reicht. Bei Biloxi frühstücken wir. Auf der Weiterfahrt durchrauschen wir sintflutartige Regenfälle bis Mobile. Die USS Alabama hatte ich mir auf den Wunschzettel geschrieben.

Nuuuu Orliiiiiihhns

Mittwoch Abend. Downtown New Orleans. Amerikanische Städte haben selten sowas wie eine Altstadt. New Orleans hat eine. Und was für eine! Das French Quarter wurde nach Wirbelsturm Cathrina (und wird immer noch) liebevoll restauriert. Natürlich lebt man hier vom Tourismus. Der konzentriert sich aber hauptsächlich um die Bourbon Street, ein paar Sträßchen weiter sitzen die Bewohner der kleinen Häuschen gemütlich auf der Veranda oder vor der Tür, schwätzen mit den Nachbarn über die Straße hinweg. Es ist Vorsaison und die Besucherströme halten sich sehr in Grenzen.

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Es ist warm und nicht mehr so drückend. In der Frenchman Street hören wir guten Jazz und genießen den schönen Abend.

Die „Natchez“ ist ein alter Schaufelraddampfer. Natürlich für Touristen. Wir fahren – nach einem guten Frühstück in unserem rollenden Hotel – mit diesem dampfgetriebenen Schiff den Mississippi hinunter. Es gibt an Bord eine Orgel. Ebenfalls dampfbetrieben.


Eine Jazz-Combo spielt die alten Klassiker. Tolle Atmosphäre.

Bereits flußaufwärts haben wir direkt an unserem Stellplatz die beiden neuen Hoteldampfer gesehen. Die American Queen und die Queen of the Mississippi wurden als luxuriöse Flußkreuzfahrer gebaut bzw. umgebaut.

Wir hatten vor ein paar Wochen mal angefragt, was so eine Tour wohl kosten würde: Mit etwa 10.000 Dollar für eine Woche ist man dabei. Pro Nase, versteht sich. Allerdings inklusive der Ausflüge. Wir lehnten dankend ab.

Am frühen Nachmittag leisten wir uns eine Stadtrundfahrt. So bekommen wir einige Stadtteile zu sehen, die wir zu Fuß kaum erreicht hätten.

Anschließend bummeln wir noch durch die Stadt, finden einen KrimsKramsMarkt, gestern Abend hatten wir „Petite Amelie“ gefunden. Heute reservieren wir einen Tisch, ohne geht da gar nichts. Man sitzt gemütlich in einem zugewachsenen Hinterhof und speist köstlich. Besonders der „Crumbled Berrys with Vanille Icecream“ und „Hot Chocolate Cake“ waren allererste Sahne 🍧🍨

Das Amelie gehört fortan zu unseren Favoriten.

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Zurück geht’s mit dem Shuttle Bus des Campingplatzes. Selten tat eine ausgiebige Dusche soooo gut…

 

New Orleans

Noch vor dem Wachwerden waren wir wieder auf dem Highway. Über die LA 415 und die US 190 folgen wir dem letzten Abschnitt des Mississippi Richtung New Orleans. In Plaquemine, einem sehr schönen Ort, halten wir an der alten Schleuse und frühstücken.

Der Fluß bewegt sich schon seit gestern hinter dicken Deichen, von der Straße aus ist er nur selten zu sehen. Gerade hier macht der Fluß eine starke Biegung und die Schiffe müssen ordentlich ackern, um nicht aus der Fahrrinne zu geraten. Die Oak Alley Plantage, eine Zuckerrohr-Pflanzung, ist heute unser Ziel. Die Fotos findet ihr in jedem guten Reiseführer. Wir verwenden – neben eigenen Recherchen im Internet – den Iwanowski „USA Süden“, ein ganz hervorragendes Werk, wie wir beide finden. Wie Ihr ja bemerkt habt, sind wir nicht immer stur der Great River Road gefolgt, leichte Abweichungen resultierten oft aus den Empfehlungen von Iwanowski. Die Hauptlinie im Norden bis Memphis haben wir hauptsächlich aus Jamie Jensen „Road Trip USA: Great River Road“ entnommen.

Stellplätze habe ich vor der Reise gespeichert, wir hatten – bis auf New Orleans – keine Reservierung, um möglichst flexibel sein zu können. Alle Plätze waren gut bis sehr gut, besonders die einfachen in den State Parks haben es uns angetan.

Oak Alley ist das Herrschaftshaus einer Zuckerrohrplantage. Für Sklaven war die Arbeit in den Feldern hier viel härter als auf den Baumwollfeldern. Das Anwesen ist sehr gepflegt und die Tourguides sind gut ausgebildet. Ein Genuß.

Die paar Kilometer bis New Orleans reiten wir auf einer Backe ab. Abreiten ist übrigens für die ganze Tour irgendwie typisch: die Interstates mal ausgenommen, sind 2/3 der Straßen in ziemlich erbärmlichem Zustand. Schlaglöcher, Flickenteppiche und Absenkungen sind nervig, da das WoMo zwar sehr stabil ist, das Fahrwerk aber deutliche Defizite aufweist.

Nun stehen wir am Pontchartrain und machen es uns erst mal gemütlich.

Ok, wir haben kuriose Fahrzeuge gesehen. Ein Riesenmobil hatte seinen Pickup angehängt, auf dessen Ladefläche die Harley angekettet war. Hier nun die Corvette auf dem Hänger.

Stellplätze mit eigenem Bootssteg, mit Grillküche und Whirlpool. Make America great again.

18 – False River

Die dicken Flußschiffe haben uns in Ruhe gelassen. Anscheinend halten die irgendwie Nachtruhe. Der Verkehr auf dem unteren Flußabschnitt hält sich sehr in Grenzen, die Verkehrsdichte auf dem Rhein ist – so empfinden wir es zumindest – um ein Vielfaches höher.

Wir besichtigen Stanton Hall, eine der vielen Villen reicher Baumwollpflanzer und -Händler hier.
Meist nur einfach Protzbauten, ohne Stil. Die Eigentümer dieser Häuser hatten Geld wie Heu und feierten rauschende Feste. Vom Winde verweht.

Sehr schön hingegen ist Longwood House.

Der Oktagon-Bau wurde 1860 von Bauleuten aus Pennsylvania begonnen jedoch aufgrund des Bürgerkriegs nie fertiggestellt. Das Vermögen der Pflanzer basierte auf der Südstaaten-Währung und es wurden viele Kriegsanleihen gezeichnet, die mit Ende der Auseinandersetzungen keinen Wert mehr hatten. Die Eigentümer mussten ihre Plantagen verkaufen und hielten sich mit Viehzucht über Wasser. Geld zur Fertigstellung des wirklich klug durchdachten Gebäudes konnte nicht mehr erwirtschaftet werden. Für weitere 100 Jahre lebten die Nachkommen im Erdgeschoß mehr schlecht als recht.

Wir besuchen die Frogmore Plantation, eine Baumwollplantage 20 Meilen westlich des Flusses. Früher wurde das Land hier regelmäßig vom Fluß überspült. Jetzt verstehen wir Ned besser. (Ein Insider für @kühnskinder, Ned ist Steuermann auf einem Steamer in „Lucky Luke auf dem Mississippi“, das Heft hat einen soooo guten Bezug zu Leuten und Landschaft hier, ist zudem historisch gut recherchiert).

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Als Luke früh morgens kein Ufer mehr sieht, bemerkt Ned, dass er keine Ahnung habe, über welchen Rübenacker er gerade shippert. Überflutung gut 30 km landeinwärts.

Frogmore unterhält ein Freilichtmuseum, das sehr schön angelegt ist und über die Arbeit und das Leben im 19. Jh. informiert.


Wir bleiben auf der Louisiana-Seite und bummeln auf der LA 15 langsam immer am Ufer entlang. Die Nördliche Angola-Fähre ist überflutet, aber wir bleiben eh auf der westlichen Seite. Das Sperrwerk (Old River Project) hat den Fluß, der sich während der großen Flut 1948 einfach ein neues Bett entlang des Atchafalaya Richtung Golf von Mexico gesucht hatte und nicht mehr nach New Orleans wollte, wieder in das alte Bett gedrängt. Die langestreckte Anlage steht den Bauten in Holland in nichts nach.

Nach ein paar Kilometern erreichen wir den False River, ein herrliches Altwasser in typischer Hufeisenform. Hier haben wir hinter Jim’s Kneipe einen ruhigen Stellplatz am Wasser gefunden. Jetzt muß doch die Klimaanlage in Aktion treten, es ist schwül-warm draußen.

 

Thor Motorhomes und Navigation

Ein paar Infos zu unserer Straßenyacht: Link zum Hersteller

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El Monte war der einzige Anbieter, der unsere etwas ungewöhnliche Einwegmiete anbieten konnte. Unser guter Reisegeist, Jessica Erling vom Reisebüro am Markt in Rade, hat das für uns in mühsamer Kleinarbeit herausgefunden und gebucht. An dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön.

Wir haben uns im Vorfeld Prepaid-Karten für Handy und Ipad besorgt. Da es uns aber aus Kostengründen sinnvoll erschien, für die Navigation nicht ständig online sein zu müssen (was bei google maps zwingend erforderlich wäre) haben wir sowohl auf den Handys als auch auf dem Ipad die kostenlosen Offline-Karten von maps.me installiert. Das schöne daran ist, daß man nicht immer alle Kartenabschnitte im Speicher haben muß, daher funktioniert das auch auf Handys sehr gut.

Ich hatte die Karten bereitss in Italien, Holland, Malaysia und Singapur ausprobiert und die Navigation auch in Deutschland parallel zu Garmin laufen lassen. Ich bin echt begeistert.

So hatten wir bisher immer gute und sehr genaue Orientierung, auch wenn das Funknetz nichts mehr hergab. Ein passender Ipad-Halter für den Getränkehalter fand sich bei ebay. Der hat bisher gute Dienste geleistet.

17 – Natchez

Vicksburg spielte eine bedeutende Rolle im amerikanischen Bürgerkrieg. Mit der verlorenen Schlacht bei Gettysburg im Osten und dem Verlust von Vicksburg am Mississippi bestand für die Südstaatler keine Möglichkeit mehr, den Kampf fortzusetzen.

Die Schlachtsfelder im Osten haben wir besichtigt, nun rundet sich das Bild durch den Besuch hier in Vicksburg ab. Eine strategische Meisterleistung von General Grant und der Marine, die ihn hier tollkühn mit ihren gepanzerten Kanonenbooten unterstützt hat. Eines der gesunkenen Boote, die USS Cairo, hat man 1960 gehoben und nun steht sie hier in Vicksburg. Die Belagerung dauerte sechs Wochen, dann mussten die Konföderierten kapitulieren.

Margit folgt brav meinen weitschweifenden Ausführungen, sie ist ein dankbares Auditorium.

Das Gelände der Schlacht wurde als National Monument erhalten und man kann die einzelnen Stätten – natürlich – per Auto auf einer Panoramastraße abfahren.

Südlich von Vicksburg machen wir einen Schlenker nach Port Gibson und zu den Ruinen des Winsor-Anwesens, dem 1861 größten und prachtvollsten Palast in ganz Mississippi.
Der Eigentümer starb an einem Moskitostich, wenige Tage nach Fertigstellung seiner Hütte. Lukas 12,16ff

Auf dem Natchez Trace geht es gemütlich weiter gen Süden.

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Wir kaufen ein und lassen den Tag  mit Häagen Dazs ausklingen.
Der Süden hat uns nun fest im Griff. Ab und an schauert es, und es ist schwül-warm. Die Grillen haben ihr Lied angestimmt. Genauso stellt man sich das vor.

Unser WoMo steht direkt am Westufer, nur ein paar Meter vom Fluß entfernt. Riesige Fracht-Schubverbände ziehen vorbei, 40 Leichter, in 8 Reihen zu je 5, schiebt gerade so ein Monster vor sich her. Damit käme er auf dem Rhein von Ufer zu Ufer. Bis zu 70 Leichter mit insgesamt über 100.000 Tonnen werden gekoppelt. Auf dem Rhein sind maximal 3×3 erlaubt. Das sind so an die 14.000 Tonnen.
Die Diesel dröhnen dumpf zu uns herüber. Der Captain kann seinen Bug wahrscheinlich nur mit dem Fernglas erkennen.

Wir lassen die Klimaanlage auch heute aus, lediglich ein kleiner Ventilator in der Dachluke sollte genügen. Erst für morgen sind mittags 80 Grad F angesagt.