Majorelle, Java und ein Philanthrop

Den Dienstag beginnen wir sehr gemütlich. Heute soll es sehr heiß werden, 41 Grad sind angesagt. Den Vormittag verbringen wir im Jardin Majorelle .
Wir finden den Versuch, Art-Deco mit traditionell marokkanischen Elementen zu kombinieren, zwar recht interessant aber nicht wirklich überzeugend. Die Villa, von dem französischen Maler Jacques Majorelle 1924 erbaut, ist aber innen wohl sehr schön, wie ein Buch in unserem Riad zeigt. Nach Majorelle’s Tod verfiel das Anwesen bis Yves Saint Laurent es kaufte und instand setzen ließ. Er fand hier im Garten auch seine letzte Ruhestätte. Leider sind die Räume seiner Villa nicht zu besichtigen.

Das angegliederte Berber-Museum befindet sich im Umbau und ist geschlossen.

Der Garten ist aber wunderschön angelegt und die Vielfalt ist beeindruckend. Zudem gibt es immer wieder kleine Ruhebänke, auf denen man die Augen schließen und dem Gesang der Vögel lauschen kann. Das Café ist ein Muß und bildet den Abschluß unserer morgendlichen Exkursion.

Den Nachmittag verbringen wir dösend und lassen uns in unserem Spa-Riad mit einer Java-Massage verwöhnen.

Abends sind wir bei Peter eingeladen. Er führt uns durch sein Anwesen und ist ein begeisternder Erzähler und begnadeter Philanthrop. Er hat viel von der Welt gesehen und teilt seine Gedanken mit uns. Als Gastgeber und Gesprächspartner mit großem Wissen und reichem Erfahrungsschatz bereichert er unsere Reise auf sehr angenehme Weise. Wir lernen in den paar Stunden in seinem Haus mehr über Marokko als wir aus Büchern und Reiseführern jemals extrahieren könnten. Seine eigene Biographie blitzt immer mal wieder auf, ein interessanter Zeitgenosse.

Den ganzen Abend donnert es, die Blitze rundum bestaunen wir vom Dach des Ifoulki aus.
Wir verabschieden uns, nachdem wir Joel, der heute Geburtstag hat, ein Happy-Birthday-Video aufgenommen haben.
Gutes Essen, gute Gespräche, tolle Atmosphäre… Ein schöner Abend.

Fliegender Teppich

Bereits um fünf reiten wir dem Sonnenaufgang entgegen, eine wahnsinnig schöne Stimmung.

Wir reiten nur mit Minimalgepäck und ich hatte mich schon geärgert, daß ich meine normale Brille wohl beim Packen des Tagesrucksacks im Hotel Tombouctou vergessen hatte.
Wir machen in einiger Entfernung eine andere Karawane aus. Plötzlich schreit der Führer drüben etwas in seinem Berber-Dialekt herüber und Jacoub, unser Kameltreiber, fragt uns, ob jemand von uns gestern eine Brille verloren habe. Tatsächlich: es ist mein Spekuliereisen, daß ich auf dem Herritt aus dem Rucksack verloren haben muß.
Wie – um alles in der Welt – finden diese Berber nen verlorenen Groschen in der Wüste wieder??? Wie machen die das? Jedenfalls habe ich sie wieder und der Führer ist um einen Finderlohn reicher. PdH.

Nach einer ausgiebigen Dusche und dem Frühstück im Hotel machen wir uns auf den Rückweg. Gut 500 km nur, aber eben über Pisten, durch Berberdörfer und durch weite Täler mit Akazienbäumen und Ziegenherden. Wir schlafen zwischendurch ein bisschen. Nur Zacharias, unser wackerer Held der Piste, hält Wacht. Wir fühlen uns bei ihm sicher aufgehoben, auch wenn er kaum vom Gas geht.
Da passiert es: Die Schotterstrecke fordert ihren Tribut und Margit bemerkt ein seltsames Geräusch hinten rechts. Auch Zacharias hat es längst realisiert: Unser fliegender Teppich hat ’nen Platten.

Wäre das in der Wüste passiert, wir hätten den Tag vergessen können.
Kaum 50 Meter weiter jedoch ist ein Reifenshop und Zacharias kann das kaputte Ding flicken lassen. Eine Viertelstunde später sind wir wieder unterwegs. Das Ganze hat 40 Dirham (umgerechnet € 3,80) gekostet.

Am frühen Nachmittag machen wir Rast in Ouarzazate. Leider haben wir keine Zeit für das im Bau befindliche Solarkraftwerk, ein Riesending mit gewaltigen Salz-Wärmespeichern.

Wir haben noch 200 km Kurven und Passsssstrassen durch’s Atlasgebirge vor uns.

 

LKWs, Busse, Autos und Mopeds sind oft hoffnungslos überladen. Daß auf der engen Passstraße nicht schlimmeres passiert, grenzt an ein Wunder. Bemerkenswert sind auch die hochmodernen Baustellenbegrenzungen: neben dem optischen Effekt (weiß gepinselt) bieten sie auch ein haptisches und ein akkustisches Signal, wenn man dagegen fährt.

Nach insgesamt gut 10 Stunden Fahrt erreichen wir müde, aber voller wunderbarer Eindrücke, unser Riad in Marrakesch. Selten hat eine Dusche soooo gut getan.

Berber-Bike und Milchstraße

Unsere Bleibe wurde anscheinend komplett neu aufgebaut. Der Inhaber ist ein Berber mit ökologischen Ambitionen: Die Gebäude wurden in traditioneller Technik, also mit Lehm und Stroh, gebaut. Warmwasser wird mit Solaranlagen erhitzt, sparsame Leuchtkörper aus den Akkus der Solarpanels gespeist.
Das Abwasser wird eigens gereinigt.
Ein sehr gutes Konzept, mit viel Sorgfalt umgesetzt.

Wir schauen uns die „Affenfelsen“ an, eine interessante Felsformation vulkanischen Ursprungs. Mit etwas Fantasie lassen sich die Konturen von Affen erahnen, es macht Spaß, immer neue Gestalten zu erkennen.

Die Todra-Schlucht mit ihren beeindruckenden Felswänden ist angenehm kühl. Wir laufen ein Stück und Margit muß (natürlich!) Ihre Füße in das kühle Nass halten. Die Steine sind aber spitz und sie muß Ihr Vorhaben frühzeitig beenden.

Nach weiteren 200 km über heiße Asphaltpisten erreichen wir den Ort Merzouga. Unser Hotel Tombouctou ist ein im Stil einer Rundturm-Lehmkasbah errichtetes, weiträumiges Anwesen.
Der Pool mitten in der Wüste ist eine Wohltat und wir verbringen noch einige Zeit hier bevor es dann in unser Wüstencamp geht.

Natürlich wissen wir, daß man dieses Erlebnis hier durchorganisiert hat und die Wüstenoasen touristisch ausgeschlachtet werden. Dennoch ist der 2-Stunden-Ritt auf Dromedaren eine interessante Erfahrung und wer „Blue Boys“ gelesen hat, weiß, was wir meinen. 😷

Wir sind allerdings nur zu viert: Anina, Joel, Margit und ich. Zacharias, unser Fahrer, bleibt im Hotel und relaxt. Nach Sonnenuntergang erreichen wir unser Lager in einer winzigen Oase. Obwohl hier Platz für etwa 40 Personen sein dürfte, teilen wir uns das Biwak lediglich mit drei Grazien aus Spanien. Sehr entspannt also.
Die Kamele müssen draußen bleiben und sind darob „stink“-sauer.

Ein tolles Abendessen und danach Berbertrommeln. Die Nacht allerdings ist umwerfend: Die Milchstraße ist zum greifen nahe.

Die Wüste ruft

Wir frühstücken am Samstag schon um sieben, denn wir wollen für drei Tage in das Atlasgebirge und in die Sahara. Peter  fragt am Tag vorher sehr höflich, ob wir ein junges Paar aus Zürich mitnehmen würden. Natürlich kein Problem und Annina und Joel sind wirklich prima. Wir müssen einige Kilometer hinter uns bringen, daher der frühe Aufbruch. Es geht immer gen Osten, über die N9 dem 2240 m hohen Tichka-Pass entgegen. Hier oben herrschen angenehme 21 Grad.


Natürlich dürfen wir Ait Ben Haddou nicht auslassen, ein an den Berg geschmiegtes Dorf mit ursprünglichen Kasbas, den herrschaftlichen Häusern der Berberfamilien.
Hier, am Schnittpunkt mehrerer Karawanenstraßen, lebten auch Juden. Eine Synagoge ist noch vorhanden.


Ait Ben Haddu diente immer wieder als Kulisse für berühmte Filme. Im nahegelegenen Ouarzazate entschließen wir uns spontan, das Atlas-Filmstudios zu besuchen. Zacharias ist ein geduldiger Mensch und lässt uns gewähren.

Wer schon mal „Asterix und Kleopatra“, „Gladiator“, „Die Päpstin“ oder „Der Medicus“ gesehen hat, wird hier auf seine Kosten kommen. Alle Kulissen sind noch vorhanden und auch die Filmkulisse zum „Königreich der Himmel“ können wir bestaunen. Gleich daneben ein Hotel, dass – natürlich -„Oscar“ heissen muß!

Pünktlich um sechs landen wir in unserer Bleibe für die Nacht, dem Riad dar Tougha. Wunderschön gelegen und top gepflegt.

 

Wasser ist Leben

Schon um acht Uhr am Freitag steht Zacharias, unser Fahrer, am vereinbarten Treffpunkt. Es geht in das Atlas-Vorgebirge. Zacharias wurde uns von Susanne empfohlen. Er und sein Cousin betreiben das kleine Reiseunternehmen, daß sich auf individuelle Touren spezialisiert hat. Wir fühlen uns bei ihm gut aufgehoben und er fährt sicher und vorausschauend. Sehr angenehm.

Richtung Nordosten geht es nach Ouzoud. Dort finden wir wunderschöne Wasserfälle. Portugiesische Mönche siedelten sich hier an und gruben sich ihr Kloster in den Fels. Abdul, ein hier geborener Berber und Kumpel von Zacharias, führt uns etwas abseits der Touristenpfade durch schöne Olivenhaine und entlang eines Bewässerungssystems zum Fuß der Schlucht.

Er zeigt uns die verschiedenen Pflanzen, beschreibt deren Heilwirkung und wir kriegen die Nase nicht voll von den faszinierenden Gerüchen. Am Fluß legen wir eine kleine Rast ein, danach erklimmen wir über viele Stufen wieder die Ausgangshöhe. Zwischendurch lassen sich die Besucher mit aus Kunststofffässern zusammengebundenen Flößen durch die Gischt des Wasserfalls rudern und genießen die für Marokkaner ungewohnte Abkühlung. Abdul betrachtet die zunehmende Vermarktung seiner Heimat mit großer Sorge. Immer wieder sammelt er leere Coladosen und Weggeworfene Wasserflaschen in seinen Rucksack. Er kann die Unachtsamkeit gegenüber der Natur nicht ertragen.
Oben angekommen begegnen wir einigen angefütterten Berberäffchen.
Eine wunderschöne Tour.
Wir lassen den Tag auf dem Dach der Kosybar am Place de Ferblantiers ausklingen.

Mittwoch in der Neustadt

Die Neustadt dürfen wir nicht auslassen.
Zu Fuß entlang der Avenue des fünften Mohammeds, ändern sich die Blickwinkel minütlich. Einmal aus dem Gassengewirr der Medina heraus, verwandelt sich Marrakesch in eine gewöhnliche, nahöstlich anmutende Metropole mit Verwaltungsgebäuden, Parks, Einkaufszentren und normalen Wohnblöcken. Im Zentrum dann alle uns aus anderen Städten bekannten Markengeschäfte mit überall identischem Angebot.

Der Bahnhof ist recht gelungen gestaltet, wir setzen uns vor dem Theater ins Kaffee. Margit riskiert einen frischen Obstsalat, ich begnüge mich mit Kakao und Mousse au Chocolate.

Den Abend verbringen wir im PepeNero, einem italienischen Restaurant in einem sehr schönen Riad ein paar Ecken von unserer Bleibe entfernt. Das Pepe hat eine eigene Wasseraufbereitung und die italienische Eignerfamilie besitzt in der Umgegend Farmland, wo das im Restaurant verarbeitete Gemüse gezogen wird. Auch die Tiere stammen von dort, man kontrolliert so die gesamte Versorgungskette.

Sand und Leute

Bereits um acht Uhr früh geht es nach Essauera, einer der Hafenstädte Marokkos. Zweieinhalb Stunden Fahrt zwar, aber jede Minute wert. Strahlender Sonnenschein.

Das Meer ist bewegt, der Wind kühlt uns aus. Der Fischmarkt ist etwas gewöhnungsbedürftig, Lebensmittelkontrolleure sollten vorher eine 10er Valium einwerfen.

Durch den alten Teil der Stadt und die Mellah (jüdisches Viertel) sollte man sich einfach treiben lassen und Eindrücke sammeln. Gleich ausserhalb der Stadtmauer finden wir ein kleines Café und gönnen uns ein Nutella-Crépe. Köstlich.

Nahe des kleinen Ortes Sidi Kaouki, südlich von Essauera gelegen, runzelt unser Chauffeur die Stirn. Der Rumpelpiste vor uns traut er nicht so recht. Luc hat ihn aber vor der Abfahrt genauestens instruiert und so bringt er uns zum „Le Mouette et Dromadaire“.


Das muß man erlebt haben. 100 m vom Strand entfernt, in einem Unterstand mit gemütlichen Sitzecken kann man hervorragend essen und mit Blick aufs Meer relaxen. Dorade (Goldbrasse), schmackhaft gewürzt. Zum Nachtisch Schokoladentarte vom Feinsten. Und natürlich Nous-Nous: Marrokkanischer Milchkaffee.

Leider ist starker Wind, sodaß wir den Strandbesuch gesandstrahlt verkürzen.
Dennoch ein echtes Erlebnis.

Müde aber glücklich landen wir gegen 20:00 Uhr wieder im Riad.

Marrakesch-Museum im Irrgarten

 

Unser Besuch des Marrakesch Museums steht an.
Das ehrwürdige Gebäude des alten Dar Menebhi-Palastes drohte zu verfallen und die Omar Benjelloun-Stiftung hat einige Anstrengungen unternommen, die Restaurierung realisieren zu können.

Es macht Freude, die Sammlung zu sehen, obwohl hier keine so klare Linie zu erkennen ist. In Verbindung mit dem Gebäude ist sie aber durchaus sehenswert.

Durch die Souks geht es, wie immer, kreuz und quer Richtung Süden zu „unserem“ Riad.


Die Kosybar am Rande des jüdischen Viertels nimmt uns am späten Nachmittag auf, auf der Dachterrasse ist der ideale Platz, einfach abzuhängen.


Ein Antiquitätenladen gleich nebenan hält uns für einige Zeit in seinem Bann, der Chef ist sehr nett, sogar als wir ihm gleich zu Beginn sagen, daß wir nichts kaufen werden. „Ah“, sagt er, nachdem er unseren Blicken gefolgt ist, „ich weiß, daß Sie wiederkommen werden, schauen Sie Sich in aller Ruhe um“. Er hat uns durchschaut. 😊
Im Ernst: Er hat ein paar Überbleibsel aus der Zeit vor dem Exodus der hiesigen Juden, die wirklich sehenswert sind.

Abends essen wir in unserem Riad, der Chef de Cuisine gibt sich wirklich alle Mühe, uns kulinarisch zu betören.

Ölkrise und Waterboarding

Marokkanische Türen haben es in sich. Vor Dir eine wundervoll geschnitzte Haustür. Du öffnest sie und willst hindurch gehen. Aber gerade ausserhalb des oberen Blickfeldes ist die Tür zweigeteilt. Dein Hirn suggeriert: Tür hoch genug für den aufrechten Gang. Die Realität sieht anders aus und die spitze Schnitzerei am oberen Türsegment, das sich nicht mit öffnet, zieht Dir gnadenlos einen neuen Scheitel. Also: Obacht!

Montag früh sind wir los zum Park Lalla Hasna hinter der Koutoubia-Moschee. Gut bewässert, blüht es hier überall sehr schön und das satte Grün ist eine willkommene Abwechslung zu den Naturfarben der Medina.

Der Zaun hat schon so einiges gesehen und könnte Geschichten erzählen. Übrigens sind nicht alle Palmen hier echt. Die beiden Sendemasten sind geschickt getarnt.

Mittags genießen wir die Ruhe unseres Riads und dösen, lesen, schlafen.

Danach haben wir uns richtig verwöhnen lassen. Das Angsana hat ein eigenes Riad ausschließlich für Hamam und Massage. Ein Kleinod der Architektur, wie wir finden. Wir waren allein und konnten uns Zeit lassen. Das interessante am Angsana ist, daß es eben kein einzelnes Riad ist sondern aus mehreren Gebäuden besteht. Jedes sieht anders aus und ist individuell eingerichtet. Das Hamam-Riad dient ausschließlich der Wellness und Angsana verbindet traditionelles Hamam (das die Araber aus der griechisch-römischen Kultur übernommen und anschließend weiter kultiviert hatten)  mit Wellnesselementen Asiens. Somit kann man wählen zwischen strikt traditionell arabischen Anwendungen und eben dem Besten aus aller Welt. Ganz wie’s beliebt. Wir lieben Hamam. Nur das Abspülen mit dem Eiswasser ist Waterboarding pur.

Jedenfalls ist man nach zwei Stunden sehr entspannt.

Wir gehen ein paar Schritte bis zum Chameau Rouge und besprechen mit Mohamed ein paar Ziele. Der Arme hat sich die unteren Schneidezähne ziehen lassen und hat Pein. Dennoch ist er da und strahlt uns an wie ein zahnbelückter Erstklässler. Er bekommt Keramik, eine für Marokkaner  unglaubliche Investition.

Abends lassen wir uns von den Souks im Norden und Westen des Djemaa el Fna, dem Platz der Gehenkten, einsaugen. Es ist herrlich, sich einfach treiben zu lassen. Eine wundervolle Farbenpracht, Gerüche soweit das Auge reicht 😜😋.

Wir schätze Argan-Öl sehr. Würde man das ganze Argan-Öl , daß hier in den Souks zum Verkauf angeboten wird, zusammenschütten, könnte die Menschheit alle Energieversorgungsprobleme getrost vergessen. Soviel geben die Plantagen niemals her. Schätze, daß 90% der Fläschchen gepanscht sind oder mit dem nativen Öl nicht eine Spur gemeinsam haben.

Auf dem Dach des Café de France lauschen wir dem Ruf des Muezzins und staunen über das bunte Treiben auf dem Platz.

 

 

Ein rotes Kamel und Bauchtanz

Schon am Sonntag in der Frühe haben wir es in der Mellah gefunden: Das Café „Chameau Rouge“.

Am Nachmittag gehen wir also ins Kamel. Mohammed hat keine Ahnung, daß wir ihn ja schon kennen. Freunde von uns, Susanne und Thomas, sind hier quasi zu Hause und wir haben freundlicherweise einige Tipps bekommen, wo und wie man das ein- oder andere organisiert bekommt. Mohammed ist so ein Anlaufpunkt.

Daß wir hier auch Peter B. treffen, hatten wir nicht erwartet. Der Däne lebt seit Ewigkeiten hier, betreibt ein Riad, Das Ifoulki  , östlich des Djemaâ el Fna und gilt als Tausendsassa in Sachen Marrakesch. Wir übermitteln die Grüße und er bietet großzügig seine Hilfe an.

Mohammed hat inzwischen Tee gebracht und spielt uns auf seinem Klavier das Thema aus „Titanic“ vor. Wir veabreden uns für Montag, um über unsere Ausflüge zu sprechen.

Abends gehen wir ins Dar es Salam, ein Restaurant fünf Minuten vom Angsana entfernt in einer Parallelstraße gelegen. Eigentlich geht es uns um das Gebäude mit seinem Flair, aber auch das Essen ist ok.

Die Musiker spielen traditionelle Weisen, bis es dem Chef der Combo zu langweilig wird. „für Elise“ von Beethoven und Mozarts „Kleine Nachtmusik“ haben wir getrommelt auch noch nicht gehört. Er grinst bis über beide Ohren und auch wir haben unseren Spaß dabei.

Bauchtanz haben wir in Ägypten schon mal erlebt. Wie man diese Bewegungen einstudieren kann, bleibt uns ein Rätsel. Werde Margit mal zu einem Kursus anmelden müssen.

Müde, satt und voller Eindrücke schlendern wir heim und die Nacht schließt uns in ihre Arme.