Gemächlich

Wir lassen es langsam angehen. Nach einer erholsamen Nacht haben wir das Frühstück genossen.

Der schöne Bahia-Palast mit seinen 160 Räumen und dem Garten liegt gleich um die Ecke auf dem Weg ins jüdische Viertel. Noch vor der offiziellen Öffnungszeit können wir hinein und genießen die alte Pracht. Der Stil gefällt uns sehr und wir lassen die herrlichen Fassaden, Böden und Schmuckdecken auf uns wirken.

Der langezogene „Vorgarten“ ist ein Erlebnis für sich. Verschiedene Pflanzen wechseln einander ab und betören mit ihren Düften: Orange, Rosmarin , Limette, Hibiskus. Das lässt sich mit der Kamera nicht einfangen. Vielleicht ist es das, was uns beeindruckt: Die Kombination aus Farben, Formen und Gerüchen.

Bevor es richtig warm wird, gehen wir noch über den jüdischen Friedhof.

Die „Mellah“, das jüdische Viertel, wird seit der Auswanderung der Juden nach Israel in den 50er Jahren heute fast ausschliesslich von Arabern und einigen Berbern bewohnt.

Seit dem Mittelalter exisitieren in den Marokkanischen Städten solche Ghettos, um die Juden, deren Wirtschaftsleistung für das Land vital war, vor den Angriffen wütender Mobs schützen zu können. Meist wurden diese Mellahs in unmittelbarer Nähe der Herrscherpaläste angelegt.

Abendessen zu viert

 

Ein geschäftiges Spatzenpaar leistet uns beim Abendessen Gesellschaft. Unser Innenhof ist ein echtes Refugium, kein Lärm dringt hier herein, über uns der Himmel und vor uns richtig gutes Essen.

Luc, unser französischer Hotelier,  läuft zur Höchstform auf, er ist ein wandelndes Lexikon und es macht Spaß, seinem Franglish zu lauschen. Er hat mit seinen Eltern an der Bergstraße gewohnt, sein Deutsch ist noch in verblassten Streifen vorhanden und rostig. Besser geht es auf Englisch. Er geht auf unsere Wünsche ein und hilft ein bisschen bei der Planung. Das Hotel hat keine Rahmenverträge mit Touristenfallen und Tourguides, wie er versichert. Man macht das entweder selbst oder sucht jemanden, der die gewünschte Kombination von Aktivitäten anbietet. Wir sind mal gespannt.

Geht alles etwas lockerer zu hier.

Wir bummeln noch zum „Platz der Gehenkten“, genießen die ersten Eindrücke.

 

 

 

Riad Angsana

Es ist bewölkt in Marrakesch. Dadurch ist es nicht so heiß und wir sitzen gerade beim Tee in einem der schönen Innenhöfe unserer Bleibe.

Gestern Abend sind wir nach Düsseldorf gefahren und haben eines der Super-Sonder-Wochenend-Spezial-Angebote im Maritim in Anspruch genommen. Das liegt 200 m Fußweg vom Terminal entfernt und bietet im Paket die Möglichkeit, das Auto hier stehen zu lassen.

Heute früh ging es dann via Madrid nach Marrakesch, sehr angenehme Flüge, nicht so voll.

Mohamed hat uns hier im Riad begrüßt und uns eine erste kleine Einweisung gegeben.

Luc, der Manager, lebt seit vielen Jahren in Marokko und wird uns gleich ein bisschen briefen.

Die kleinen Hotels hier werden „Riad“ genannt. Bedingung für das Recht, diese Bezeichnung zu tragen, ist, daß es einen Innenhof gibt, in dem Bäume wachsen.

Ein Riad ist ein nach außen abgeschlossenes Gebäude, in dem traditionell die ganze Familie zusammen wohnt. Viele dieser alten Häuser wurden im Lauf der Jahre liebevoll renoviert und stehen als Unterkünfte zur Verfügung.

Marokko 2016

So….

Unser Urlaub kann eigentlich beginnen. Wir wollen einfach ein bisschen ausspannen, lesen, denken, gut essen….

Ab hier also unser zweiter Blog. Wie gewohnt, stehen die neuesten Meldungen oben, ältere wandern weiter nach unten. Der USA-Bericht aus Mai 2016 beginnt also gaaaaaanz unten, gelle? (wer’s nochmal nachlesen will 🙃)

 

Wochenende

Der Samstag begann mit Regenschauern. Wir bilden uns. Nachmittags ist dann Strand angesagt. Türkise Badewanne. Grauenhaft. 😎

Abends spazieren wir Richtung Süden, wir landen am Ocean Drive.

In Anbetracht des bevorstehenden Feiertages hier (Memorial Day) geht hier ein toller Zauber ab. Die Jungs balzen mit ihren aufgemotzten Karren dröhnend und blinkend die Collins Ave hinauf und hinab, die Mädels tragen die verrücktesten Outfits. Jeder tut sein Bestes, um aufzufallen und alle verbreiten gute Stimmung.

Mit dem Eisschrank fahren wir zurück, wir haben Tagestickets für nicht mal 5 Dollar, die müssen ausgenutzt werden. Wie kann man einen gewöhnlichen Bus nur auf gefühlte minus 20 Grad runterkühlen???

Sonntag: wir packen. Wieder mal. 50 kg Gepäck müssen auf zwei Koffer aufgeteilt werden, die jeweils 23 kg schwer sein dürfen. Eine physikalische Meisterleistung, die uns schließlich gelingt. Aber wir können auch durch Null teilen. Daß mein Hackenporsche etwas zu schwer ist, wird gutmütig übersehen.

Ein letzter Strandbesuch, die Sonne brennt. Duschen und – ein Graus für uns beide – lange Hosen anziehen.

Jetzt sitzen wir im Flughafen, 18:35 geht es via Manchester nach Frankfurt.

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Wir liiiiieben Selfies! 🙂🙃😊😋

27 – Miami Beach

Erst mal: Herzlichen Glückwunsch den Geburtstagskindern.

Heute, an unserem Hochzeitstag, geben wir unser WoMo ab. Es wird durchgewischt, die Tanks werden entleert und die letzten Habseligkeiten verstaut. Dann geht’s die letzten paar Meilen zu El Monte im Süden von Miami. Keine Beanstandungen, die Dame ist begeistert ob der Sauberkeit unseres Straßenkreuzers. (Deutsche Gründlichkeit gepaart mit dem Ehrgeiz, die Endreinigungskosten zu sparen).

Ist uns schwer gefallen, die übrig gebliebenen Lebensmittel zu entsorgen.

Ein Taxi bringt uns zum Casablanca an der Collins Ave. Leider müssen wir ziemlich lange auf unser Zimmer warten, wir inspizierenderweil  den Strand und essen was lunchiges beim Argentinier.

26- Key Largo

Wir bleiben noch in den Keys. Der Pennekamp State Park auf Key Largo ist unser nächster Stopp.

Herrlich gelegen, mitten in der Natur. Wir können mit dem parkeigenen Katamaran hinaus ans Riff und schnorcheln durch Korallenbänke und über Seegraswiesen.

Rob, unser Käpt’n, führt uns paar Hanseln an Bord mit militärischer Strenge. Viele der Angestellten in den State- und Nationalparks sind offenbar ehemalige Militärs. Rob muß irgendwie Ausbilder gewesen sein. Erst als er mitbekommt, daß wir  aus Deutschland kommen, ändert sich sein Ton, er ist begeistert von Deutschland, er hat Verwandte in Rosenheim.

Wir beginnen, unser Heim irgendwie in die Koffer zu stopfen. Nach zwei etwas wehmütigen Stunden ist es geschafft, wir putzen noch etwas herum, duschen ausgiebig und fahren rüber zum Sundowner, einem Restaurant auf der Nord-West-Seite, 2 Meilen entfernt. Zum Laufen ist es einfach zu warm.

Tolle Livemusik, gutes Essen auf der Terrasse.Ein Pelikan schaut uns mit ernster Miene zu, ein paar Mücken feiern eine ausgelassene Party an unseren Waden. Margit hat eine Klinikpackung Fenistil dabei.

Ein bisschen Abschied, ein bisschen Hochzeitstagvorfreude: morgen sind es 29 Jahre.

Havanna

… Wäre unser Ziel gewesen. Aber die Junx hier haben in Key West einfach aufgehört, den Hwy # 1 fertig zu bauen. Hier also ist das Ende der Welt.

Wir setzen ins an die Sunset Pier, schlürfen unsere Sprite und genießen den Sonnenuntergang. Hat schon was.

Bummeln durch den Ort, tolle Stimmung. Ab und an hört man deutsche Dialekte.

Die Pizza, die wir in einer Seitengasse erstehen, ist erstaublich lecker. Die Geschäfte haben noch auf, aus den Bars dringt schöne Live-Musik. Karibikfeeling.

 

Mittwoch – Highway Nr. 1

Wir haben unsere Verabredung mit Matt um neun. Es ist schon ziemlich warm, als wir ankommen. Wir kriegen Flugzeugkopfhöhrer auf die Ohren, so können wir drei untereinander kommunizieren.

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Wir sind die einzigen Gäste, somit schippert er uns allein durch die Mangrovenwälder. Matt hat ein sehr leises Airboat, manche Kapitäne schinden Eindruck mit dicken Motoren mit nur geringer Schalldämpfung. Ihm liegt an der Natur, und er zeigt uns seine Welt.

In der Hauptsaison tummeln sich bis zu 40 Boote im Sumpf, wir haben Glück, nur ein einziger Kollege ist auf dem Wasser, er nimmt eine andere Route. Hier im Süden der Everglades herrscht Salz- und Brackwasser vor, je nach Wasserstand. Alligatoren sind daher eher selten, Haie hingegen jagen gerne hier.
Gleich zu Beginn glotzt uns aber dennoch ein 100-Incher an, trollt sich aber später.

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Eine sehr schöne Tour.

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Über die 41 gleiten wir am späten Vormittag ostwärts. Immer wieder Airboat-Stationen, hier im Grasland der Everglades verwendet man Boote mit bis zu 30 Personen Kapazität. Auf unserem hatten maximal 8 Platz.
Shark Valley lassen wir aus. Wir sind satt mit schönen Erlebnissen. Margit entscheidet sich für die Keys, dafür muss sie dann zur Strafe selber fahren.
Eine endlose Strecke zwar, aber was für Ausblicke! Vor uns türmen sich Gewitterwolken auf, es blitzt immer wieder. Als wir ankommen, verdunstet der Regen schon wieder.

Unsere neuen Nachbarn sind ewas größer als die Lurchis, die wir bisher hatten.