13 – Cairo

Sehr schöner Morgen hier auf dem Campingplatz.

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Die riesigen Wasserflächen auf den Feldern haben wir gestern noch auf den Regen geschoben.
Direkt an unserem Campingplatz auf Walkers Island im Horseshoe Lake (am Westufer, gegenüber von St. Louis) verläuft sich das Wasser gerade. Zurück bleiben wild um sich schlagende Fische auf dem Acker. Die sind nicht vom Himmel gefallen: Die Wasserlachen stammen von der Überflutung.
Wir fahren wieder nach St. Louis hinüber, vielleicht gelingt es uns ja doch noch, Tickets für das Gateway Arch zu bekommen. Tatsächlich! Vorsaison eben!
Die seltsamen Schrägaufzüge sind wenig Vertrauen erweckend, aber es sind ja nur 192 m Fallhöhe. Die Aussicht ist überwältigend. Der Regen hat die Luft gereinigt und vor uns liegt der wilde Westen.

Wir bleiben auf der Missouri-Seite. Bei Ste Genivieve (Darf man keinesfalls versäumen, ein total schönes Örtchen) nutzen wir die Little Rock Fähre über den nun deutlich breiteren Fluß.
Auf einer Art Terrasse entlang des Flusses geht es leicht erhöht weiter gen Süden.

Cairo ist unser Ziel. Es geht fast immer geradeaus. Die Leute im südlichen Illinois sind definitiv deutscher Abstammung. Nicht nur die Straßennamen sind deutsch, auch die Fahrweise. Speedlimits werden als Untergrenze eines auf freiwilliger Basis angelegten Richtwertes interpretiert. Das MUSS an den Genen liegen.

Der Speisezettel der Landstraße erweitert sich um Schildkröten und Gürteltiere. Letztere sind kein schöner Anblick. Zumindest nicht in zermatschtem Zustand.

Die Kirchen werden flacher und breiter, ebenso die Sprache. Der Southern Drawl kommt zur Geltung, man muß teilweise sehr gut hinhöhren.

In Cairo fragt man sich, welcher Fluß hier in wen einmündet. Der Mississippi bringt weitaus weniger Wasser in die Ehe ein als der Ohio. Wir stehen an der Landzunge und staunen. Einfach nur gewaltig.

Natürlich dürfen wir Chester nicht auslassen. Schließlich ist unsere Generation noch mit Spinat aufgewachsen. Wegen des Eisens. Und wegen Popeye, der hier erfunden wurde. Wobei wir uns immer gefragt haben, wie der das Zeugs runtergekriegt hat, und warum er Olivia nicht geheiratet hat. Aber auch in Chester gibt es keine Antworten. Also weiter.

Ein paar Meilen südlich erwartet uns die Dorena-Hickman-Fähre, die uns hinunter nach Kentucky bringt. Die ist schon ein ganz anderes Kaliber als die flußaufwärts gelegenen Fährlein. Der Diesel dröhnt gewaltig, als wir uns gen Süden schieben.

Margit fährt ein Stück und gewöhnt sich an unser Spaceshuttle. Platz haben wir wirklich reichlich.
Der Fährmann hat uns einen Campground im Reelfoot Lake State Park empfohlen. Link Und da sitzen wir nun in dieser Idylle und lassen den Tag ausklingen.

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2 Gedanken zu “13 – Cairo

  1. Es geht euch wirklich beneidenswert gut! In dem hohen Bogen in st. Louis war ich auch. Grandios. Gott behüte euch!

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